Die Zahl antisemitisch motivierter Straftaten in Deutschland hat in den letzten Monaten stark zugenommen. Ähnlich sieht es in vielen anderen Ländern aus. Dabei werden unter dem Begriff „Antisemitismus“ verschiedene Formen der pauschalen und systematischen Judenfeindschaft zusammengefasst.

Das Phänomen ist nicht neu: Die Vernichtung des europäischen Judentums durch das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde mit antisemitischen Thesen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts begründet. Im europäischen Mittelalter wurden jüdische Menschen vielfach diskriminiert, vertrieben und ermordet. Tatsächlich reichen die Wurzeln des Antisemitismus sogar mehr als 2000 Jahre zurück, bis in die Antike.

Wo also liegen die historischen Ursprünge des pauschalen Judenhasses? Wie kam es dazu, dass eine kleine Minderheit bereits in den Großreichen der Antike verfolgt wurde? Was hat das Christentum damit zu tun? Und wie entstand aus einzelnen Ereignissen eine systematische Diskriminierung und Verfolgung, die sich bis in die Neuzeit fortgesetzt hat?

Mit diesen Fragen befasst sich ein Vortrag von Dr. Simon Bellmann am 26. April 2024 um 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Villingen. Nach einer kurzen Einführung in die aktuelle Debatte um den Antisemitismus wird der Schwerpunkt auf der Geschichte des Judenhasses im Altertum liegen. Dr. Simon Bellmann ist Evangelischer Theologe und Althistoriker. An der Justus-Liebig-Universität Gießen forscht er unter anderem zur Geschichte des antiken Judentums.